Die seelische Notlage vieler Menschen in Deutschland verschärft sich zusehends. Ein frappierender Bericht der AXA-Versicherung legt schonungslos offen, wie tief die Wurzeln des psychischen Unwohls in der Bevölkerung reichen. Fast jeder zweite Frau und nahezu vier von zehn Männern gestehen ein, ihre psychische Verfassung sei bestenfalls mittelmäßig. Diese Erkenntnisse aus dem jüngsten Mental Health Report schlagen hohe Wellen.

Was besonders unter die Haut geht: Lediglich 42 Prozent der Deutschen schauen noch mit Hoffnung in die Zukunft. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren sieht es noch düsterer aus, dort sind es gerade mal 39 Prozent. Dies markiert einen dramatischen Stimmungsumschwung gegenüber dem Vorjahr, wo immerhin noch fast die Hälfte der Jugendlichen optimistisch in die Zukunft blickte.

Jüngere Generationen zahlen einen hohen Preis, wenn es um ihre mentale Gesundheit geht. Über 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 39 Prozent der 25- bis 34-Jährigen ringen mit psychischen Leiden. Im Kontrast dazu steht die ältere Generation der 65- bis 75-Jährigen, von denen nur 15 Prozent angeben, psychisch erkrankt zu sein. Frauen sind mit einem Anteil von 33 Prozent häufiger betroffen als Männer, bei denen 28 Prozent von psychischen Krankheiten berichten.

Diese Zahlen sind nicht einfach nur Statistiken. Sie sind ein lautes Alarmsignal und ein Spiegel der Gesellschaft. Was sagt es über ein Land aus, in dem so viele seiner Bürger mit psychischen Belastungen kämpfen? Die Diagnose erfolgt oft durch Fachpersonal, doch alarmierenderweise stellt auch ein nicht unerheblicher Teil der Betroffenen die Diagnose selbst – dank Dr. Google.

Keine Bevölkerungsgruppe bleibt verschont

Patrick Cohen, der Geschäftsführer der Gesundheitssparte von AXA in Europa, schlägt Alarm. Seine Worte zeichnen ein düsteres Bild: Für jeden, der meint, durchs Leben zu segeln, gibt es zwei, die sich durchkämpfen oder an ihrer Psyche zerbrechen.

Was besonders unter die Haut geht: Diese Krise macht vor niemandem Halt. Studenten, Arbeitslose, Rentner – alle sind gefangen in einem Netz aus Unsicherheit und Druck. Erschreckenderweise ringen fast die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen und Langzeiterkrankten mit psychischen Problemen. Doch das wahre Ausmaß der Tragödie zeigt sich in unseren Bildungseinrichtungen. Fast jeder zweite Schüler und Student fühlt sich psychisch am Ende. Eine Zahl, die nicht nur traurig macht, sondern auch wütend. Wie konnte es so weit kommen?

Die Gründe sind vielfältig und doch so vorhersehbar: eine globale Pandemie, die kein Ende zu nehmen scheint; Inflation, die das Leben tagtäglich teurer macht; eine wackelige Arbeitsmarktlage, die keinen sicheren Hafen bietet; und zu allem Überfluss die ständige Angst vor dem Klimawandel. Die Autoren des Berichts betonen, dass diese Faktoren tiefe Narben in der Psyche der Bevölkerung hinterlassen haben. Doch sie lassen einen entscheidenden Punkt außer Acht: das Klima der Angst, angefacht durch eine Politik und Medienlandschaft, die in ihrer Berichterstattung oft mehr Panik verbreitet als Aufklärung bietet.

Hier steckt mehr dahinter als nur eine Reihe von unglücklichen Umständen. Es ist die Art und Weise, wie über diese Krisen gesprochen wird – ein ständiges Bombardement mit Negativschlagzeilen, das kaum Raum für Hoffnung lässt. Das ständige Gefühl der Bedrohung, das nicht nur von realen Gefahren herrührt, sondern auch von der dramatischen Darstellung in den Medien, trägt seinen Teil zur psychischen Belastung bei. Es ist, als ob die Angst selbst zur Pandemie geworden ist, die unsere mentale Gesundheit infiziert.

Mental labile Fachkräfte

Die Flut von Herausforderungen, die sich in den letzten Jahren aufgetürmt hat, hat nicht nur tiefe emotionale Spuren hinterlassen, sondern droht nun auch, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands zu untergraben. Angesichts einer eskalierenden Fachkräftedebatte wirft die AXA-Vorstandsmitglied Sirka Laudon ein Schlaglicht auf eine oft übersehene Dimension der Krise.

Diese Atmosphäre hat ihren Tribut gefordert, sowohl emotional als auch wirtschaftlich. Laudon bringt einen kritischen Punkt auf den Tisch: Die mentale Verfassung der Bevölkerung ist nicht nur eine Frage des individuellen Wohlbefindens, sondern ein zentraler Faktor in der Debatte um Deutschlands wirtschaftliche Zukunft. Die Statistiken sind alarmierend – jeder fünfte Befragte war im letzten Jahr wegen psychischer Probleme krankgeschrieben, und ein erschreckend hoher Anteil der Beschäftigten überlegt ernsthaft, den Job zu kündigen.

Dieses Szenario verdeutlicht, dass die mentale Gesundheit nicht länger als Nebenschauplatz behandelt werden kann. Die Kosten – sowohl menschlich als auch wirtschaftlich – sind einfach zu hoch.

Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, dass wir diese Problematik ernst nehmen. Es reicht nicht aus, Symptome zu bekämpfen oder in endlosen Debatten zu verharren. Wir brauchen konkrete Maßnahmen und Lösungen, die an der Wurzel ansetzen: die Förderung der mentalen Gesundheit als integraler Bestandteil unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Es geht hier nicht nur um die Zukunft einzelner Menschen, sondern um die Zukunft unseres Landes.

Weinmann, D. (2024, 20. März). „Der psychische Zustand in der Bevölkerung ist besorgniserregend“. reitschuster.de. https://reitschuster.de/post/der-psychische-zustand-in-der-bevoelkerung-ist-besorgniserregend/

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